Wissenswertes
Der Archipel besitzt fast 700 Kilometer Küste, doch alle Sandstrände zusammen machen nur wenige Kilometer davon aus. Zudem variiert die Größe der Sandstrände von Jahr zu Jahr: In einem Frühjahr spült das Meer viel Sand an die Ufer, im anderen weniger. Die Winterstürme lassen den Sand wieder verschwinden. Liest man von einem Sandstrand irgendwo, heißt dies noch lange nicht, dass dort bei ihrem Besuch auch einer ist.
Badefreunde, die Sandstrände bevorzugen, kommen am ehesten auf São Miguel und Santa Maria auf ihre Kosten. Auf allen anderen Inseln dominieren Felsstrände, Kiesbuchten und Naturschwimmbecken. Allenfalls findet man kleine Sandbuchten. Ausnahmen sind der schöne Stadtstrand von Horta (Insel Faial) und Praia da Vitória (Insel Terceira). Die meisten Badestellen werden im Juni gesäubert, vorher kann angeschwemmter Müll die Badefreuden trüben – doch lädt das noch sehr frische Wasser die meisten auch noch nicht zum Baden ein. Den Sommer über sind an den meisten Stränden Rettungsschwimmer positioniert. Dennoch: Das Baden ist wegen der meist starken Brandung an allen Küstenabschnitten nicht ganz ungefährlich. Baden sollte man nur bei ruhiger See oder in geschützten Naturschwimmbecken. Schnorchelausrüstung ist lohnenswert. Nützlich sind Badeschuhe zum Schwimmen in den Naturschwimmbecken, sie schützen vor scharfen Steinen und Seeigeln.
Jährlich werden übrigens viele Strände der Azoren mit der Blauen Flagge ausgezeichnet, einem Umwelt-Gütesiegel, das Standards hinsichtlich Umweltbildung, Umweltmanagement, Dienstleistungsgüte und Wasserqualität bewertet (www.blueflag.org).
FKK und Oben-ohne ist offiziell verboten und wird von den Einheimischen auch nicht gerne gesehen. Wer dennoch nicht verzichten möchte, sollte einen der vielen einsamen Strand- oder Küstenabschnitte aufsuchen.
Es gibt nur wenige deutschsprachige Bücher über die Azoren, mit Ausnahme von Reiseführern und Bildbänden.
Hinsichtlich Belletristik mit Azoren-Bezug sind uns folgende Bücher bekannt:
Christiane Schnurbein: Die vergessenen Fräuleins. Deutsche Erzieherinnen auf den Azoren. Zeitzeugen berichten. SKG-Verlag: Zusmarshausen 2003
In einer Zeit, als preußische Tugenden wie Effizienz, Fleiß und Pünktlichkeit einen Markenartikel für die „bessere“ Gesellschaft im Ausland darstellten, entwickelte sich deutsche Pädagogik zu einem Exportschlager. Deutsche „Fräulein“ unterrichteten Kinder im Gastland und vermittelten neben dem Unterrichtsstoff auch deutsche Kultur und Lebensart. Anhand der persönlich geführten Interviews und Dokumentationen entfaltet die Autorin ein lebendiges Bild dieser Zeit (1880 – 1980). Persönliche Erlebnisse und Gespräche mit Schüler(inne)n und Nachkommen der „Fräulein“ lassen eine gehobene Gesellschaftsschicht lebendig werden, die bereits damals eine kosmopolitische Lebensausrichtung besaß und die noch heute in diesem Geiste lebt.
Ralph Roger Glöckler: Vulkanische Reise – eine Azorensaga. 2 Auflage. Elfenbein Verlag: Berlin 2016
1957 erschüttert eine submarine Eruption die Azoren-Insel Faial. Als sich in der Folge ein Vulkan vor der Küste aufbaut und seine Aschefontänen die Insel wie einen Teppich bedecken, verändert sich das Leben dort dramatisch. Der Autor hat auf Faial Lavafelder durchstreift und in ihnen Spuren neuen Lebens entdeckt. Er hat mit alten Leuten geredet, die die Insel nie verlassen haben und sich noch gut erinnern können; er ist den Spuren der Ausgewanderten bis in die USA gefolgt und hat Naturwissenschaftliches mit Historischem verknüpft.
Ben Faridi: Das Schweigen der Familie. Oktober Verlag: Münster 2009.Ein Kriminalroman über das erste Verbrechen in der Geschichte Corvos. Mehr wird nicht verraten! Unbedingt lesen, wenn man einen Besuch der Insel einplant. Die leckeren Kochrezepte laden zum Ausprobieren ein.
Elisabeth von Goessel: Azorenhoch mit Meerestiefen. MCT-Verlag: Frankfurt a.M. 2011. Hinter der Postkartenidylle der Azoreninsel Faial und Pico verbergen sich Geheimnisse aus der vergangenen Zeit der Wasserflugzeuge und der Deutsch-Atlantischen Telegraphengesellschaft. Die 35jährige Meeresbiologin Carlotta Brunotte aus Berlin kommt in einem intelligent inszeniertem Katz- und Maus-Spiel nicht nur dem bislang verborgenen zweiten Leben ihres Großvaters auf die Spur, sondern gerät mitten hinein in einen Skandal um Naturschutz von Walen und Delfinen. Ein originell geschriebener Roman mit Krimicharakter innerhalb des Spannungsbogens zwischen Tourismus und Umweltschutz.
Sollten Ihnen weitere Bücher bekannt sein oder sollten sie welche entdecken, so würden wir uns freuen, wenn Sie uns die Info weitergeben!
Als Reiseführer zur Vorbereitung auf und Nutzung während des Urlaubs empfehlen wir folgendes Material:
Es gibt von allen Inseln kleine Falt-Inselpläne, die vor Ort an den Touristen-Informationen kostenlos erhältlich sind (Flughäfen, Fährhäfen, Büros in Ortszentren). Diese bieten einen guten Überblick über die jeweilige Insel, und enthalten auch Ortspläne der größeren Orte. Es macht absolut Sinn, immer direkt nach Ankunft an Flughäfen oder Häfen einen solchen Faltplan an der jeweiligen Touristeninformation einzusammeln!
Zum problemlosen Zurechtfinden mit dem Mietwagen empfehlen wir, bereits im Vorfeld in Deutschland folgende Karte zu besorgen: Freytag & Berndt (2019): Azoren. Auto + Freizeitkarte. Besondere Ausflugsziele – Cityplan – Ortsregister mit PLZ – GPS. 1:50.000
Als Reiseführer zur Vorbereitung auf und Nutzung während des Urlaubs empfehlen wir folgendes Material:
– Azoren-Reiseführer Michael Müller Verlag: Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps (8. Auflage, vom 27. April 2022)
– DuMont Reise-Taschenbuch Azoren: Reiseführer plus Reisekarte. Mit individuellen Autorentipps und vielen Touren (2. Auflage, vom 02. Februar 2023)
– Reise Know-How InselTrip Azoren: Reiseführer mit Wanderungen, Faltplan und kostenloser Web-App (1. Auflage, vom 10. Januar 2022)
– MARCO POLO Reiseführer Azoren: Reisen mit Insider-Tipps. Inkl. kostenloser Touren-App (3. Auflage vom 03. Januar 2023)
– Rother Wanderführer Azoren: Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen. 86 Touren. Mit GPS-Tracks. Bergverlag Rother GmbH: München 2019 (6. Auflage, vom 30. Juli 2019)
– DuMont Aktiv: Wandern auf den Azoren. 35 Touren. Exakte Karten. Höhenprofile. DuMont Reiseverlag: Ostfildern 2017 (3. Auflage)
Sind Sie an Wanderungen interessiert, so gibt es auf den Azoren ein weites Netz an gut gepflegten und ausgeschilderten Wanderwegen. Nähere Infos, Wegbeschreibungen und GPS-Daten dazu, auch auf Deutsch, finden Sie auf der Internetseite: http://trails.visitazores.com/de/Wanderwege-der-azoren
Und möchten Sie tiefer in das Gebiet der Pflanzen eintauchen, so empfehlen wir:
Andreas Stieglitz: Azorenflora. Die Pflanzenwelt der Azoren. Books on Demand: Norderstedt 2009
Entdecken Sie mit diesem Pflanzenführer die üppige subtropische Vegetation der Azoren – von den endemischen Arten bis hin zu den exotischen Einwanderern aus fernen Erdteilen. Die charakteristischen Pflanzen werden detailliert mit Farbfotos vorgestellt. Auch wichtige Kulturpflanzen werden berücksichtigt. Neben den gebräuchlichen deutschen und botanischen Namen finden sich auch die portugiesischen Ausdrücke. Eine pflanzengeografische Einleitung rundet den Band ab.
Zudem gibt von allen Inseln kleine Falt-Inselpläne, die vor Ort an den Touristen-Informationen kostenlos erhältlich sind (Flughäfen, Fährhäfen, Büros in Ortszentren). Diese bieten einen guten Überblick über die jeweilige Insel, und enthalten auch Ortspläne der größeren Orte. Es macht absolut Sinn, immer direkt nach Ankunft an Flughäfen oder Häfen einen solchen Faltplan an der jeweiligen Touristeninformation einzusammeln!
Schön ist es auch, dass Portugiesisch eventuell schon etwas zu lernen, oder ein Buch dabei zu haben um einige Wörter anzuwenden. Hier empfehlen wir zusätzlich zu "einfachen" Wörterbüchern:
Kauderwelsch Portugiesisch Wort für Wort. Jürg Konrad Ottinger. Reise Know-How Verlag, Bielefeld; Auflage: 16. (2011)
Das azoreanische Wetter folgt seinen eigenen Regeln (siehe Klima und Reisezeiten). Deswegen sollten sowohl Regen- als auch Sonnenschutz, egal in welcher Jahreszeit man reist, in jeden Koffer. Für Wanderfreunde sind knöchelhohe Wanderschuhe zu empfehlen und bei Bedarf Wanderstöcke. Eine Fleece-Jacke für kältere Tage ist hilfreich. Mit leichter Kleidung kann man an sich nichts falsch machen, allerdings sollte, zumindest für die Abendstunden, auch wärmere Kleidung ins Gepäck (z.B. Jeans und Sweatshirt). Sowohl bei kaltem Wetter, als auch gegen die Sonne ist eine Kopfbedeckung empfehlenswert.
Reisen Sie in den Sommermonaten, so sollten Sie an Badesachen denken. Auch Schnorchelausrüstung lohnt sich und viele Urlauber nehmen auch Ihre Wasserschuhe aufgrund des steinigen Geländes mit. Da der Meeresgrund auch in Ufernähe überwiegend felsig ist, kann man bereits nach wenigen Metern viele Fische sehen.
Die Bevölkerung der Azoren ist bis heute ihren Traditionen und überlieferten Bräuchen treu geblieben. Finden irgendwo Feste statt, so ist das ganze Dorf, ja manchmal sogar die gesamte Insel unterwegs. Nicht selten kommen Freunde, Bekannte und Verwandte aus dem Ausland mit dazu. Man nutzt jede Gelegenheit zum Feiern. Traditionelle und religiöse Feste gibt es das ganze Jahr über, sie werden von Generation zu Generation weitergegeben. Jedes Dorf hat seinen Schutzheiligen, sein Namenstag ist jeweils ein örtlicher Feiertag – der selbstverständlich feierlich begangen wird.
Besonders bekannt und auf allen Inseln gefeiert sind die Heilig-Geist-Feste, Espirito Santo genannt. In fast jedem Dorf gibt es eine kleine Heilig-Geist-Kapelle, meist weiß und blau getüncht, oft am Giebel mit einer Taube oder Krone geschmückt. Sie bilden den Mittelpunkt der Espirito Santo Feierlichkeiten. In früheren Zeiten hatten diese Feste ihren Höhepunkt an Pfingsten, werden inzwischen aber den ganzen Sommer über gefeiert, damit auch eine möglichst große Zahl der Verwandtschaft aus Übersee, die zum Urlaub kommt, teilnehmen kann. Der Ursprung dieser Feste liegt wohl bereits im 10. oder 11. Jahrhundert. Isabella von Aragon führte die Feierlichkeiten auf dem portugiesischen Kontinent ein, der Franziskanerorden brachte sie auf die Azoren. Ursprünglich stand die Speisung der Armen und Kranken im Vordergrund sowie der Brauch, einem Bauern einen Tag lang eine Kaiserkrone aufzusetzen. Heutzutage werden die Ausrichter der Feste, die sich um das leibliche Wohl des ganzen Dorfes kümmern, symbolisch zu „Kaisern“ gekrönt. Ihnen werden die Insignien des Heiligen Geistes, Krone und Zepter, auf einem Silbertablett überreicht. Wegen ihrer Abgeschiedenheit blieb die Tradition dieser Feste auf den Azoren wie fast nirgendwo sonst bis heute erhalten.
Ebenso beliebt sind die Touradas à Corda. Der typische Stierkampf der Azoren findet zwischen Mai und Oktober statt, hauptsächlich auf der Insel Terceira.
Generell finden in den Sommermonaten über viele Feste auf allen Inseln statt. Die Orte sind dann bunt dekoriert und mit Umzügen und Musik wird jeder Tag zu einem Event. Oft sind diese Feste begleitet von Sportveranstaltungen, allen voran Segelregatten. Gefeiert wird bis spät in die Nacht.
Alte Bräuche spiegeln sich auch im traditionellen Kunsthandwerk wieder. Jede Insel hat ihre eigenen Formen entwickelt: Für Faial typisch ist Scrimshaw, die Kunst, Walzähne zu bemalen oder zu bekratzen. Auch Miniatur-Kunstwerke aus dem Mark des Feigenbaumes werden dort hergestellt. Auf São Jorge sind handgewobene Teppiche, Decken und Bettüberwürfe das künstlerische Markenzeichen der Insel. Wie vor 100 Jahren sitzen die Damen dort an ihren handbetriebenen Webstühlen und fertigen Auftragsarbeiten an.
Die azoreanische Küche ist leicht zu überschauen, einfache und gehaltvolle Gerichte zeichnen sie aus. Auf den Speisekarten halten sich Fisch- und Fleischgerichte die Waage. Fischliebhaber kommen voll und ganz auf ihre Kosten, die Gerichte sind oft exzellent zubereitet. Fleischgerichte allerdings hauen keinen Hobbykoch um. Berühmt ist die azoreanische Küche nicht, Gourmet-Liebhaber werden unter Umständen etwas enttäuscht sein. Dies liegt nicht an den Zutaten, die sind meist von bester Qualität, sondern an der oft lieblosen Zubereitung, insbesondere in einfachen Restaurants.
Nationalgericht ist – wie auch in Kontinentalportugal – der Bacalhau, ein gesalzener und in der Sonne getrockneter Kabeljau, auch Stockfisch genannt. In Deutschland ist der Fisch, außer in portugiesischen Spezialitätenläden, kaum mehr im Handel zu bekommen. In Portugal jedoch kennt man um die 300 verschiedenen Zubereitungsarten, und er gehört zum Standard-Angebot einer jeden Fischtheke.
Traditionell ist die Zubereitung von Speisen in der so genannten Cataplana. Es handelt sich dabei um einen Eintopf, meist Fisch mit Kartoffeln und allerhand Gemüse, der in einer fest verschlossenen Kupferpfanne zubereitet wird. Ebenso traditionell, zumindest auf den Inseln der Zentralgruppe, ist die Alcatra, in einem Tontopf in Zwiebel, Kohl, Speck und Weißwein eingelegtes und geschmortes Rindfleisch.
Auch Tintenfisch ist auf fast allen Speisekarten zu finden. Hier gibt es drei verschiedene Sorten: Polvo (der größte Vertreter, eine achtfüßige Krake mit großen Saugnäpfen), Lulas (Kalamares, weißer kapuzenförmiger Körper, gegrillt oder gebraten) und Choco (Sepia, etwas fettigeres Fleisch).
Meeresfrüchte sind, verglichen mit den Preisen in Deutschland, günstig. Eine Delikatesse sind Lapas, die häufig als Vorspeise gegessen werden: korrekt übersetzt handelt es sich dabei um die „Gemeine Napfschnecke“, es ist aber eine Muschelart mit orangefarbenem Fleisch.
Morçela (Blutwurst), Linguiça (geräucherte Fleischwurst) und Inhame (Yams) sollte man während seines Urlaubs auch mindestens einmal probiert haben, zählen sie doch fast zu den Grundnahrungsmitteln der Azoreaner.
Bier wird gerne und viel getrunken. Auf São Miguel bekommt man regionales selbst gebrautes Bier, auf den anderen Inseln (leider) nur die Importe vom portugiesischen Festland. Auch Wein nimmt einen hohen Stellenwert ein. Auf vielen Inseln wird privat gekeltert, auf Pico wird auch industriell verarbeitet und exportiert. In früheren Zeiten hat es der Wein Picos bis in die Zarenhäuser Russlands geschafft, heute „nur“ noch bis Kontinentalportugal.
Leitungswasser hat auf den Azoren keine Trinkwasserqualität, deshalb Mineralwasser zum Trinken benutzen.
Unterkünfte gibt es in den verschiedensten Preis- und Anspruchskategorien. Das Angebot ist vielseitig, variiert aber von Insel zu Insel enorm. Im Allgemeinen lassen sich Unterkünfte wie folgt klassifizieren:
- landestypische Frühstückspensionen
- stilvolle Landhauspensionen/Quintas
- „ klassische“ 3-4 Sterne Hotels
- moderne 5-Sterne Hotels auf der Insel São Miguel
- stilvolle und charmante Boutique-Hotels
- Apartments/Ferienwohnungen und Ferienhäuser
Die meisten Hotels, befinden sich in den Hauptorten der Inseln, einige wenige an Stränden. Die für viele Reisende schönsten Unterkünfte befinden sich in Landhäusern/Quintas, Adegas oder alten Herrenhäusern, meist ländlich und im Grünen gelegen. Tourismus mit ländlichem Charme, Turismo Rural genannt, spielt auf den Azoren eine große Rolle und ist sehr unterstützenswert, da das Einkommen Privatfamilien zugute kommt. Es ist zudem die authentischste Form eines Azoren-Urlaubs – eben nahe an bzw. in der Natur.
Die meisten Unterkünfte sind ganzjährig geöffnet, einige Pensionen und kleinere familiäre Betriebe schließen in den Wintermonaten. Eine größere Auswahl für jeden Geschmack (und Geldbeutel) bieten die Inseln São Miguel, Terceira, Faial und Pico. Auf den touristisch weniger erschlossenen Inseln ist die Auswahl recht gering. Aus Mangel an Konkurrenz werden leider zum Teil überhöhte Preise verlangt, hauptsächlich in der Hauptreisezeit Juli und August.
Auf den Inseln gibt es neben modernen Hotels, Pensionen, historischen Herrenhäusern oder Landgütern auch Ferienhäuser. Oft handelt es sich dabei um so genannte Adegas, Wochenendhäuser, die es in einer großen Vielzahl auf der Insel Pico gibt. Aber auch ehemalige Landsitze und Bauernhäuser wurden in den letzten Jahren als Ferienwohnungen um- bzw. ausgebaut. Manche von diesen haben mehrere Schlafzimmer und können bis zu 6 Leute beherbergen. Hinsichtlich der Ausstattung ist von Ferienhäusern einfachen Standards bis hin zu komfortabel ausgestatteten Wohnungen alles verfügbar.
Generell sollte man einen Azorenurlaub, vor allem für die Sommermonate, frühzeitig planen (am besten September-November im Jahr zuvor). Die beliebtesten Unterkünfte, die oft nur wenige Zimmer haben, sind schnell ausgebucht!
Wandern
Die Azoren sind Wanderinseln, wie man sie sich erträumt. Phantastische Ausblicke, unbekannte Ecken, ein gut ausgeschildertes Wegenetz. Sie sind ein Paradies für Wanderer, und es gibt kaum eine schönere Art, die Inseln zu entdecken. Die Wanderwege führen oft durch unberührte Landschaften und Natur, vorbei an Seen und kleinen – zum Teil verlassenen – Dörfern, unterwegs trifft man nur wenige Menschen. Die Wege führen kreuz und quer über die Inseln, sind von unterschiedlicher Dauer und unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Etwas Ausdauer und Kondition sollte man allerdings mitbringen, viele Wanderungen sind mit Anstiegen verbunden. Doch die versteckten Schönheiten lassen einen beschwerlichen Anstieg schnell vergessen.
Die azoreanische Regionalregierung hat in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband auf allen neun Inseln Wanderwege ausgekundschaftet, befestigt und beschildert. Merkblätter mit Wegbeschreibungen, Höhenangaben, topographischen Karten, Fotos und Angaben zu Dauer, Länge und Schwierigkeitsgrad liegen in den Touristeninformationen bereit. Alle klassifizierten Wanderwege findet man auch auf der übersichtlich gestalteten portugiesischen und englischen Webseite www.trails-azores.com, mit Wegbeschreibungen zum Ausdrucken und GPS-Daten zum Herunterladen.
Tauchen
Entlang der zerklüfteten Küsten der Inseln gibt es Tunnel, Höhlen und Grotten. Eine enorme Artenvielfalt lebt in den Gewässern rund um die Azoren. Unterirdische Felsformationen wimmeln nur so von Leben. Diese Schönheiten lassen sich nur tauchend entdecken. Auf einigen der Inseln gibt es Tauchzentren, bei denen Tauchgänge gebucht, Ausrüstung gemietet und teilweise auch Kurse belegt werden können. Die Monate Mai bis Oktober sind die besten Tauchzeiten auf den Azoren, die Wassertemperatur schwankt zwischen 17°C und 24°C. Überall erwarten einen zahlreiche Meeresbewohner und faszinierende Unterwasserlandschaften. Weiter draußen im Meer liegen Tauchplätze wie die Princess Alice Banks (vor Faial) und die Formigas (vor Santa Maria). Beide sind berühmt für ihre besonders reichhaltige Unterwasserwelt, sind aber nur für erfahrene Taucher geeignet.
Walbeobachtung und Schwimmen mit Delfinen
Es gehört zu den beeindruckendsten Erlebnissen eines Azoren-Urlaubs, neben sich einen Meeresriesen aufsteigen zu sehen. 24 Walarten wurden bisher in den Gewässern rund um den Archipel gesichtet, und es wird vermutet, dass es noch weitere gibt. Der Golfstrom sorgt für ausreichend Nahrung, die Gewässer sind tief. Gründe genug, dass die Säuger hier ein zufriedenes und sattes Leben führen oder zumindest auf ihrer Durchreise eine Pause einlegen. Hauptzentrum für das Beobachten der Tiere ist die Insel Pico, die weltweit zu einem der besten Reviere für Whale Watching gilt. Hier gibt es offiziell zugelassene Unternehmen, die den vorgeschriebenen Verhaltenskodex einhalten. Aber auch auf São Miguel und Faial finden sich vergleichbare Unternehmen. Die Ausfahrten sind in der Regel halbtägig. Bevor es auf See geht, findet eine ausführliche theoretische Einführung mit Informationen über die Walarten statt. Die Wahrscheinlichkeit, Wale zu sehen, ist sehr hoch, denn erfahrene Walbeobachter sitzen in den Walausgucken an Land, beobachten mit guten Ferngläsern das Meer und dirigieren die Boote. Schon in früheren Zeiten, als der Walfang ein wichtiger Wirtschaftszweig der Azoren war, saßen sie dort…
Die Zahl der Delfine, die zur Familie der Wale gehören, ist groß. Man kann fast sicher sein, auf einer Walbeobachtungstour quasi durch Zufall auch auf diese verspielten Säuger zu treffen. Die Großen Tümmler werden in Aquarien und Zoos eingesperrt und dressiert. Um wie viel schöner ist das Erlebnis, sie in freier Wildbahn beobachten zu dürfen. Auf Pico wird auch Schnorcheln mit Delfinen angeboten. Bei diesen Ausfahrten suchen die erfahrenen Bootsführer geeignete Delfinschulen, die neugierig und zutraulich wirken. Auf Anweisung darf man, ausgestattet mit Taucherbrille und Schnorcheln, zu Flipper und seinen Artgenossen ins Wasser. Die Tiere sind allesamt freundlich, wenngleich auch manchmal schüchtern. Nie haben sie in erkennbarer Absicht einen Schwimmer oder Taucher verletzt.
Weitere Aktivitäten sind z.B. Golfen, Reiten, Mountainbike, Angeln, Canyoning
Unterwegs zwischen den Inseln
Es wird kaum möglich sein, bei einem einzigen Azoren-Urlaub alle neun Inseln zu besuchen. So schwierig es auch ist, Sie müssen sich entscheiden. Mehr als eine Insel sollte es schon sein, und so bietet sich das Inselhüpfen an.
Alle Inseln, selbst Corvo, verfügen über einen Flughafen. Turboprop-Maschinen der azoreanischen Airline SATA verbinden die Inseln miteinander. Besonders günstige Preise bietet der SATA Air Pass, der allerdings nur in Verbindung mit einem internationalen Ticket erworben werden kann. Aber auch die Normaltarife erlauben es, preisgünstig den Besuch verschiedener Inseln einzuplanen. Buchbar sind die Tickets auf der Webseite der SATA (www.sata.pt/de). Eine Vorausbuchung ist zumindest für die Hauptreisezeit Juli und August sehr zu empfehlen, ansonsten kann man auch in den SATA-Büros vor Ort, meist in Städten und Flughäfen, spontan ein Ticket erwerben. Zwischen den größeren Inseln besteht täglicher Flugverkehr. Allerdings ist in der Reiseplanung zu beachten, dass kleinere Inseln nicht täglich angeflogen werden. Aber auch dies variiert je nach Reisezeit. Die Freigepäckgrenze auf den inner-azoreanischen Flügen beträgt 23 Kilogramm pro Person für aufgegebenes Gepäck.
Innerhalb der Zentralgruppe verkehren zwischen dem Inseldreieck Pico, São Jorge und Faial tägliche Personenfähren mit überschaubarer Fahrtdauer. Diese sind, sowohl preislich, als auch vom Erlebniswert her (immer mal wieder lassen sich Delfine blicken, auch kann man mit Glück den Blas eines Wales sehen), Flugzeugen absolut vorzuziehen (www.atlanticoline.pt). Fährtickets zwischen diesen Inseln müssen nicht im Voraus gebucht werden. Ganz bequem lassen sie sich in den Fährbüros, die sich jeweils am Fährhafen befinden, vor Abfahrt kaufen. Auch zwischen Flores und Corvo verkehren Fähren in Form eines Schlauchbootes. Für einen Tagesausflug auf die kleinste Insel ideal. Ihre Unterkunft auf Flores wird Ihnen bei der Buchung behilflich sein, offizielle Fahrpläne gibt es nicht.
Große Autofähren verkehren zwischen allen Inseln. Doch legen sie ihre Route normalerweise nur einmal pro Woche zurück, die Überfahrten dauern viele Stunden, der Fahrplan ist nicht unbedingt verlässlich. Zudem stimmt dieser nur selten mit den Wünschen eines Azoren-Urlaubers überein. Hat man viel Zeit, so sind aber auch diese Fähren eine Alternative zu Flugzeugen (www.atlanticoline.pt).
Gerne sind wir Ihnen dabei behilflich, die besten Möglichkeiten herauszufinden, wie Sie von A nach B kommen.
Unterwegs auf den Inseln
Auch wenn die schönsten Fleckchen unberührter Natur oft nur zu Fuß zu erreichen sind, so ist doch ein motorisiertes Fortbewegungsmittel unerlässlich. Auf allen Inseln, außer Corvo, gibt es Linienbusse. Doch nur auf São Miguel und Terceira verkehren Busse regelmäßig und während des ganzen Tages. Auf den anderen Inseln orientieren sie sich mehr an den Bedürfnissen der Bevölkerung (Schulkinder, Berufspendler) als an denen von Touristen. Fast alle Busrouten führen an den Küsten entlang, da dort die Orte sind. Das landschaftlich reizvolle, aber meist unbesiedelte Inselinnere erreicht man mit dem Bus kaum. Busfahrkarten sind im Vergleich zu Deutschland günstig, man erhält sie direkt beim Fahrer. Fahrpläne gibt es in den Touristeninformationen.
Mit einem Mietwagen kann man am bequemsten und individuellsten die Inseln entdecken. Oft ist er unerlässlich, wenn man in einer landestypischen Unterkunft auf dem Lande wohnt. Autoverleihe gibt es auf allen Inseln, außer Corvo. Der Zustand der Straßen ist inzwischen recht gut. Es ist sinnvoll, einen Wagen bereits von Deutschland aus zu buchen, so steht er direkt bei Ankunft an Flughäfen oder Häfen bereit. Man muss sich allerdings darauf einstellen, dass die Preise über denen in Mitteleuropa liegen.
Eine Alternative zu Mietwagen sind Taxen. Erstens kennen sich die Fahrer auf ihren Inseln gut aus. Zweitens gibt es auf den Azoren kaum Rundwanderwege. Mit einem Taxi kann man sich bequem zum Ausgangspunkt bringen und am Zielort abholen lassen. In fast allen größeren Orten findet man Taxistände, auch telefonisch können sie gerufen werden. Dabei sind die jeweiligen Unterkünfte gerne behilflich. Gerade bei längeren Strecken ist es sinnvoll, den Preis bereits vorher auszuhandeln. Doch sind die Azoren glücklicherweise kein Reiseland, in dem man regelrecht Angst haben muss, von einem Taxifahrer über den Tisch gezogen zu werden
Viel Auswahl gibt es nicht an Anreisemöglichkeiten, wenn es auf die Azoren gehen soll. Direktflüge aus Deutschland bieten bisher nur die azoreanische Airline SATA, Lufthansa und Ryanair an. Mit der portugiesischen Airline TAP gibt es die Möglichkeit, die Inseln mit Zwischenstopp/Umsteigen in Lissabon anzufliegen. Während SATA, Lufthansa und Ryanair zwar direkt, allerdings nur nach Ponta Delgada (Hauptinsel São Miguel) fliegen, hat man mit der TAP die Möglichkeit, von Lissabon aus weitere Inseln anzusteuern und auch Gabelflüge zu buchen.
Die Erfahrung zeigt, dass sich Flugmöglichkeiten und -pläne jährlich ändern. Wer wann von wo wohin fliegt, erfährt man am einfachsten über das Internet. Die Preise bewegen sich auf normalem Niveau, doch darf man sich nicht an den innereuropäischen Angeboten von Billigflug-Airlines orientieren. In der Hauptreisezeit Juli und August sind internationale Flüge oft schon weit im Voraus ausgebucht, auch die Preise liegen höher als in den anderen Monaten.
Lufthansa: Von Frühjahr bis Herbst fliegt Lufthansa einmal wöchentlich nonstop nach Ponta Delgada, und zwar ab Frankfurt. Die Flüge sind eingebunden in das Umsteigesystem der Airline, Zubringer gibt es von vielen deutschen Flughäfen. Die Flugdauer beträgt ca. 4 1/2 Stunden.
SATA/Azores Airlines: Auch die azoreanische Airline verbindet Deutschland direkt mit den Azoren. Direktflüge von Frankfurt/Main nach Ponta Delgada gibt es von Frühjahr bis Herbst immer sonntags.
Ryanair: Ryanair fliegt seit 2022 von Frühjahr bis Herbst immer samstags von Nürnberg direkt nach Ponta Delgada.
TAP Air Portugal: Von Frankfurt/Main, München, Hamburg, Düsseldorf, Berlin, Zürich und Wien gibt es tägliche Verbindungen nach Lissabon. Von dort geht es dann weiter auf die Azoren. Täglich (teilweise mehrmals) auf die Hauptinsel São Miguel, fast täglich auf die Inseln Terceira und Faial und 2-3 Mal wöchentlich nach Pico. Manchmal erfordert der Flugplan eine Zwischenübernachtung in Lissabon – eine attraktive Ergänzung zu einem Azoren-Urlaub.
Zwischenstopp in Lissabon:
Lissabon, die Hauptstadt Portugals, ist eine Reise wert! Entzerren Sie Ihre Anreise und/oder Abreise auf die Azoren, reisen Sie stressfrei und gönnen Sie sich einen Zwischenstopp in der wunderschönen und historischen Stadt. Eine Flugunterbrechung/Stopover ist mit TAP Air Portugal kostenlos möglich. Natürlich können Sie über vista verde azores auch Unterkünfte in Lissabon buchen.
[Stand: Sommer 2023]
Auf den Azoren ist es nie heiß und nie kalt. Im Sommer jedoch werden die Temperaturen durch die stets hohe Luftfeuchtigkeit um einiges höher empfunden, im Winter durch die starken Winde niedriger. Das Azorenwetter folgt seinen eigenen Regeln. Es kann sich binnen weniger Stunden komplett ändern sowie auch auf einer einzigen Insel (Norden und Süden) ganz unterschiedlich sein. Das Wetter ist äußerst wechselhaft. Regen, Nebel, Wind und Sonne können auch im Sommer an einem Tag zusammenkommen. Wenn am Morgen dicke Wolken am Himmel hängen, kann am Nachmittag wieder die Sonne lachen. Ewigen Sonnenschein wird man vergeblich suchen. Das Klima in der feuchten subtropischen Meeresregion kommt der Sonne oft in die Quere.
Allen bekannt ist das berühmte Azorenhoch. Doch leider ist das dadurch bedingte gute Wetter nicht auf den Azoren selbst zu spüren. Wer es erleben möchte, der sollte zu Hause bleiben. Denn es sorgt in Mitteleuropa für angenehmes und trockenes Wetter. Es entsteht zwar „bei“ den Azoren, allerdings weiter südlich in den Subtropen. Es wird nur deswegen so genannt, weil dort weit und breit kein anderer Bezugspunkt für eine Namensgebung zu finden ist. Das Hoch entsteht durch die Zirkulation warmer Luft, die am Äquator aufsteigt, nach Norden strömt und im Gebiet der Azoren wieder nach unten sinkt. Das Islandtief ist sein Gegenspieler: dringt dieses zu weit nach Süden vor, so weicht das Azorenhoch oft in Form eines Keils bis nach Mitteleuropa aus.
Die beste Reiszeit ist der Sommer. Es ist nie unerträglich heiß. Von Mai bis Ende Oktober ist auf den Azoren Saison, im Juli und August kann man von der Hauptreisezeit sprechen. Dann sind auch die Niederschläge – zumindest der Statistik nach – niedrig. Doch auch im Winter wird es nie richtig kalt. Die meisten Unterkünfte haben ganzjährig geöffnet, Wanderungen in niederen Lagen sind auch dann machbar. Wer Ruhe und Entspannung sucht, findet auch in den Wintermonaten in den Azoren ein Paradies. Nur Whale Watching ist im Normalfall nicht möglich. Aufgrund der tendenziell stärkeren Winde und Wellen haben die Anbieter geschlossen und die Boote sind winterfest verstaut. Ausnahmen zur Blauwalbeobachtung, die in den Wintermonaten am besten ist, sind möglich.
Die Wassertemperatur ist abhängig vom Golfstrom: sie schwankt zwischen ca. 15°C im Winter und 22°C im August. Bis etwa Ende Oktober kann man noch baden, dann wird das Wasser langsam unangenehm kühl.
Das Gesundheitswesen auf den Azoren ist gut. Apotheken findet man in fast allen größeren Orten, auch Ärzte gibt es auf allen Inseln. Auf São Miguel, Terceira, Faial, São Jorge und Flores gibt es Krankenhäuser.
Besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Auch eine Auslandskrankenversicherung ist nicht zwingend notwendig, da die Azoren Teil der Europäischen Union sind. Dies klärt man aber am besten mit seiner Krankenkasse.